Wenn auf Radio Maria Schweiz heilige Messen aus dem Grossraum Ostschweiz zu hören sind, so ist das normalerweise dem Ehepaar Beat und Claire Schwendimann zu verdanken. Die beiden ehrenamtlichen Aussenübertragungstechniker sind seit langer Zeit voller Elan im Einsatz für das Reich Gottes. In der Oktober-Ausgabe des Programmhefts, wollen wir sie besser kennenlernen.
Stellt euch bitte vor – wer seid ihr und was sollte man über euch wissen? Wir sind seit 40 Jahren verheiratet und wohnen im wunderschönen Dorf Andwil (ca. 10 km vor St. Gallen). Uns wurden drei Kinder geschenkt die erwachsen sind und nicht mehr zu Hause wohnen. Dafür dürfen wir jetzt unseren Enkel Daniel jede Woche für mindestens einen Tag geniessen. Beat ist seit 1 ½ Jahren «frühpensioniert» und Claire engagiert sich noch in diversen Aufgaben in der Pfarrei und bei verschiedenen kirchlichen Aktivitäten.
War der katholische Glaube schon immer ein Grundpfeiler eures Lebens oder kam das erst im Laufe der Zeit?
Wir sind beide in einer katholischen Familie aufgewachsen. Bei uns war es selbstverständlich (oder Plicht) dass am Sonntag der Gottesdienst zusammen mit unseren Eltern und Geschwistern besucht wurde. Beide waren wir Mitglied der Kath. Jungmannschaft und Kongri. Über diese Vereine haben wir uns kennengelernt und wurden ein Paar. Rund 7 Jahre haben wir im Zürcher Unterland gewohnt und da jung geheiratet. Damals haben wir unser Glaubensleben vernachlässigt.
Als junge Familie fühlten wir uns gerade in der Zeit mit unseren Kleinkindern und deren vielfältigen gesundheitlichen Startschwierigkeiten von Gott getragen. Im Wissen, dass unsere Eltern und Grosseltern viel für uns gebetet haben, wurden wir durch die grossen Sorgen und Nöte zusammengeschweisst. In dieser herausfordernden Zeit sind wir im Glauben und im Vertrauen auf Gott gewachsen.
Beat: Eine tiefe Glaubenserfahrung habe ich vor 25 Jahren bei Exerzitien mit dem Thema «Die Freiheit des Ja und die Freiheit des Nein» gemacht. Gott hat uns die Freiheit gegeben zu ihm «Ja», aber auch «Nein» zu sagen. Ich habe mich damals entschieden mein «Ja, aber» aufzugeben und einfach alles anzunehmen, was Gott mir in meinem Leben noch schenken möchte.
Claire: In meinen ersten Exerzitien bei Pater Meinrad Gyr wurde ich von Jesu Gegenwart in der Anbetung sehr berührt. Mit Glaubenskursen/Exerzitien und in der Gebetsgruppe ist mein Glaube kontinuierlich gewachsen. Ich durfte Jesus immer besser kennenlernen und seine Liebe und Lebendigkeit in der Anbetung und im regelmässigen Empfang der Eucharistie spüren.

Was bedeutet der Glaube für euch?
Der Glaube ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Er prägt unseren Alltag und trägt uns in jeder Situation. Gott steht an erster Stelle unseres täglichen Wirkens. Vieles hat sich dadurch verändert. Wir setzen heute andere Prioritäten, sei dies bei den Freizeitaktivitäten, in den Ferien und im Umgang mit unseren Familienangehörigen und Freunden.
Auch die Muttergottes hat in unserem Lebens einen festen Platz gefunden. Wir durften sie auf verschiedenen Wallfahrten und durch Radio Maria immer besser kennen und schätzen lernen. Seit über 10 Jahren hören wir ausschliesslich Radio Maria, sei dies zu Hause oder im Auto. Die sehr guten und bereichernden Vorträge, Gebete und Impulse haben unser Glaubensleben vertieft und erweitert.
Wie lebt ihr ihn? Für uns ist die tägliche Begegnung mit Jesus in der Eucharistiefeier das Wichtigste. Auch das gemeinsame Beten des Rosenkranzes, die regelmässige Anbetung und der Empfang des Beichtsakramentes ist uns ein grosses Bedürfnis. Gerne engagieren wir uns im «Weinberg Gottes» und freuen uns, wenn der Glaube in unserer Kirche lebendig bleibt. Auch ist es uns ein Anliegen mit Präsenz und Engagement als Ehepaar Zeugnis für Jesus abzulegen und Menschen in ihren Nöten und Anliegen zu begleiten.
Ein grosses Geschenk ist es, als Ehepaar gemeinsam im Glauben unterwegs sein zu dürfen. Wir sind dafür sehr dankbar. Darum schliessen wir jeden Abend den Tag mit dem Gebet des HL. Serapion ab und segnen uns gegenseitig auf seine Fürsprache mit dem geweihten Öl.
Welches war das schönste Erlebnis in diesem Zusammenhang, dass ihr je erlebt habt? Unsere gemeinsame Pilgerreise ins Heilige Land vor 12 Jahren.
Auf den Spuren Jesu durften wir alle seine Wirkungsstätten besuchen und «hautnah» erfahren. Besonders beeindruckt waren wir auf dem Berg Tabor, der Bootsfahrt auf dem See Genezareth und vom friedlichen Nebeneinander der verschiedenen Religionen in Jerusalem. Ganz besonders berührt wurden wir in der Grabes- und Auferstehungskirche.
Das Heilige Land ist nicht irgend ein Ort. Es ist das Land, in dem die Quelle unseres Glaubens entspringt. Nicht umsonst wird es «das 5. Evangelium» genannt. Für uns ist das Evangelium durch diese Reise viel lebendiger geworden.
Dank eurer ehrenamtlicher Arbeit als Aussenübertrager können wir immer wieder Messen aus der Region Ostschweiz hören. Warum macht ihr das für uns?
Durch die Übertragungen von Radio Maria ermöglichen wir vielen Gläubigen das Wort Gottes zu Hause zu hören, an der Eucharistiefeier teilzuhaben und Jesus im heiligen Sakrament geistiger weise zu empfangen. Dies ist uns ein grosses Anliegen. Das schöne an unserer Aufgabe ist, dass sie uns Freude bereitet, wir neue Orte und Kirchen besuchen und dabei viele Priester und Gläubige kennenlernen dürfen.
Danach erkunden wir die Gegend oft noch mit einer Wanderung.
